Delegation aus Syców in Malsch
Besuch aus Polen vom 6. – 10. Februar 2023
Auf Vermittlung des Partnerschaftskomitees Malsch-Syców konnten endlich Kontakte zwischen der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule Malsch und der Schule 2 Maria Konopnicka in Syców hergestellt werden. Daraus ergab sich jetzt, nach intensivem Austausch zwischen Konrektor Christoph Mayer und Schulleiterin Edyta Ptak, der Besuch vom 6. – 10. Februar in Malsch. Ziel der polnischen Kolleginnen war es, das deutsche Schulsystem kennenzulernen und Ideen für weitere Begegnungen abzuwägen. Am Sonntag, den 05.02.2023 kamen die Kolleginnen gegen 9 Uhr mit dem Fernreisebus in Karlsruhe an. Der Komiteevorsitzende, Wolf-R. Zimmermann, holte sie ab und brachte sie zum Hotel auf der Bühn. Dort wurden sie, nach einer Ruhepause, von Ela und Karl Haustein für den Rest des Tages abgeholt. Mit der Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria Hilf in Moosbronn, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen und einem Besuch bei Toni und Kurt Heinzler, ging der Tag dann zu Ende.Das Programm der polnischen Gäste war sehr eng und anspruchsvoll getaktet. An jedem Vormittag bis zu 5 Stunden Hospitationen, Gespräche und Gedankenaustausch mit den deutschen KollegInnen. Danach Mittagessen in der Mensa der HTS und Abendessen mal in einer Gaststätte oder auch privat.
Das Nachmittagsprogramm folgte den Wünschen aus Syców.Am Montag startete das Programm mit einer Ortsbegehung, geführt von Ela Haustein und Wolf-R. Zimmermann, wobei die Skulpturengruppe zum Waaghäusel helle Begeisterung auslöste. Danach der Empfang bei Bürgermeister Markus Bechler, mit herzlichen und unterhaltsamen Gesprächen bei reichlich Kaffee und Kuchen. Auf dem Kirchplatz fanden der Storchenbrunnen und der Erinnerungsstein für die nach Gurs in Frankreich verschleppten Malscher Juden sehr viel Interesse. Das wunderbare Kreuz „Baum des Lebens“ in St. Cyriak ließ die polnischen Freundinnen richtig staunen. Daraus ergab sich von den Kolleginnen aus Syców der Wunsch, ob man dieses Kreuz nicht mit modernen Methoden einscannen und in handlicher Form per 3D-Drucker ausdrucken und verkaufen könnte. Sie hätten sehr großes Interesse daran – auch für viele Freunde in Syców. Der Tag fand seinen Ausklang mit Hundespaziergang und Abendessen bei Familie Zimmermann.
Der Dienstagnachmittag galt einer Führung durch Straßburg mit Lothar Müller. Straßburg empfing uns mit strahlendem Sonnenschein aber kaltem Wind. Aber auch mit Pfeifkonzert und Trommelwirbel des Protestzuges gegen die Rentenreform. Nach kurzem Fußweg erreichten wird die durch bewaffnete Soldaten gesicherte Altstadt, deren Anblick die Lehrerinnen erschrecken lies. In der Kathedrale beeindruckte die Gäste die enorme Höhe der Kirche, die faszinierende Orgelgestaltung hoch über den Köpfen an der Wand, die vielen, vielen, allseitigen und farbigen Fenster der Wände. Aber noch mehr die astronomische Uhr mit 7 Ebenen und einer extrem hohen Genauigkeit. Nach einem Rundgang durch Petite France kehrten wir über die vielen Marktplätze zum Auto zurück und kamen noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Rundgang durch das EU-Viertel. „Gewaltig und modern“ stellten unsere Gäste fest. Die nach weit über 10 000 Schritten erforderliche Stärkung erfolgte beim Griechen in Malsch, wo die Erwärmung nicht durch polnischen Wodka sondern durch griechischen Ouzo erfolgte.
Der Mittwochnachmittag brachte eine Führung durch Wolf-R. Zimmermann in Ettlingen. Dabei fanden die vielen Skulpturen, der Narren- und der Georgsbrunnen, das bittere Erinnerungsmal am Torbogen beim Rathaus, der „hic“ und die Fachwerkhäuser großen Zuspruch. Dann ging es zurück ins Hotel zur Entspannung und am Abend folgte ein sehr fröhlicher Ausklang im Bürgerhaus.Am Donnerstag wurden die Gäste von Manfred Schwarz und Lothar Müller durch den Schwarzwald gefahren. In Freudenstadt, Deutschlands größtem und sehr hohem Markplatz (734 m) erfolgte der Rundgang durch die allseitigen Arkaden wieder in strahlender Sonne und noch kälterem Wind. Neben diversen, auch für unsere Gäste interessante Shops, besichtigten wir noch die evangelische Stadtkirche, eine Winkelkirche, von denen es nur zwei in Deutschland gibt. Bestaunt wurde immer wieder unsere Vegetation, ob Krokusse, Sträucher oder Bäume; letztere wegen ihres Bewuchses – Flechten gibt es in Schlesien nicht, die benötigen zum Wachstum besonderes Klima, vor allem saubere Luft. Nach der Erwärmung mit „echtem Cappuccino“ ging die Fahrt noch höher auf 967 m zum Museum Naturpark Schwarzwald. Wegen der späten Stunde war nur noch der Eingangsbereich zu besichtigen, aber Zeit für eine kleine „Schneeballschlacht“. Genussvoll klang der Tag in der stilgerechten „Geroldsauer Mühle“ aus.
Für den letzten Tag hatten sich die Gäste noch eine Wanderung zu "Malschauen" gewünscht. Von dem großen tollen Rundblick in die Rheinebene waren alle sehr angetan. Einen schönen Abschluss gab es in einem Kaffee in Ettlingen, bevor sie mit dem Fernreisebus zurück nach Syców fuhren.
Als Fazit der Begegnung steht, dass die beiden Schulen über das ERASMUS-Programm der EU weitere Begegnungen und/oder gemeinsame Aktionen planen wollen. Auch gegenseitige Besuche von Schülergruppen und Lehrkräften in den Partnerschulen fließen in die Erwägungen ein. Auf jeden Fall sollen die Kontakte nicht nur bestehen bleiben und gefestigt, sondern auch weiter entwickelt werden. Text: eh, LM, zim